Yeah Seepferdchen – Rock on – unser persönliches Highlight – aber auch mit Kommentaren der Anderen

Wie schon in dem WIB erwähnt, hat das Wunschkind seit Freitag endlich sein Seepferdchen gemacht. Überglücklich und unsagbar stolz sind wir alle. Nur da gibt es schon wieder einen kleinen Beigeschmack. Wie es dazu kommt erzähl ich Euch jetzt:

Die Geschichte mit der Wasserangst

Das Wunschkind hatte immer sehr große Angst vorm Wasser. Unsagbare Angst. 5 Jahre klebte er a lá Manuca an uns. Schwimmen war keine Entspannung, sondern leicht stressig, da er sich seine Angst nicht hat nehmen lassen und in Panik ausbrach.

Vor 2 Jahren meldeten wir ihn dann bei einem Schwimmkurs an. Kein Verein, eher in private Atmosphäre, zwar im Schwimmbad, aber die Schwimmlehrerin ist sehr empathisch, sympathisch, strahlt Geborgenheit und Sicherheit aus, lieb und nett und vor allem verständnisvoll!

Nach fast 1 Jahr Wartezeit war es endlich soweit und was sollen wir sagen, er fasste sofort Vertrauen und ließ sich auf den Schwimmkurs ein!

Er lernte schwimmen und zwar in Ruhe und nicht in hecktisch-panischer „ich sauf gleich ab“ Stimmung. Das Springen vom Beckenrand ins kühle Naß machte ihm aber, seit eh und je, noch große Schwierigkeiten. Unser Sicherheitsdenker eben.

Die Schwimmlehrerin ist die Beste

Für uns nicht schlimm, die Schwimmlehrerin ist super lieb und verständnisvoll und wir wollen ihm alle Zeit der Welt geben, ohne Druck und sonst was. Also machte er einen Kurs nach dem anderen bzw. auch Intensivkurse in den Ferien. Immer mit viel Spass und Freude!

Das Wunschkind schwamm in Ruhe und Gelassenheit und versuchte sich auch im tauchen und ins tiefe Wasser springen. Alles ohne Druck! Sein Leben, sein Tempo!

Für uns war und ist es immer noch sehr wichtig, dass das Seepferdchen oder die späteren Abzeichen immer verdient gegeben werden. Nicht so hinterher geworfen, wie in manch anderem Verein (Ausnahmen bestätigen die Regel) . Uns ist schon klar, das grade das Seepferdchen keine Sicherheit vor dem Ertrinken gibt, aber trotzdem sollte es verdient und erarbeitet und gekonnt sein!

Auf jeden Fall war es letze Woche so weit! Letzte Schwimmstunde des Intensiv-Ferienkurses sollte seine Stunde werden. Schon Tage vorher kündigte er sein Vorhaben an, nur vor dem Springen ins tiefe Becken hätte er Angst. Er übte und haderte sehr mit sich, selbst einen Tag vor dem Prüftag konnte er seine Angst nicht wirklich überwinden. Gefühlt 10 Minuten stand er auf dem Blog und konnte einfach nicht ins Wasser springen.

Aber an diesem Tag schwamm er nicht nur im Wasser, er sprang auch rein und tauchte. Zwar mit einer kleinen Redediskussion im Vorfeld. Aber er zeigte eine Stunde was er konnte und verdiente sich so aufrichtig sein Abzeichen. Stolz, freudig und überglücklich war er und wir natürlich auch. Er legte sein Seepferdchenabzeichen fast den ganzen Tag nicht aus der Hand!

Die Kommentare der Anderen machen mich wütend!

Aber da gibt es im Vorfeld und sowie an diesem Tag auch, die blöden leistungsgesellschaftlichen, allwissenden, überflüssigen Kommentaren der anderen Eltern. Unfassbar und für mein Empfinden gar unverschämt:

Im Vorfeld war ich 2 Tage mit bei dem Schwimmkurs, die ersten zwei Stunden wohlgemerkt. Natürlich und auf Wunsch unseres Sohnes hab ich mich an den Rand gesetzt. Er brauchte das und das war für mich in Ordnung. Er entscheidet und muss sich sicher fühlen, da es nicht das gewohnte Schwimmbad war und er die andere Kinder nicht kannte.

Direkt bekam ich von den anderen gesagt, wie ich den nur mich dort hinsetzen könnte, man sollte doch Gottvertrauen haben, die Kinder müssten doch sofort lernen alleine klar zu kommen und die Schwimmlehrerin würde wohl auf die Gruppe (ca. 8 Kids) alleine aufpassen können.

Im Grunde würde ich sowas niemals zu einer anderen Mama oder zu einem Papa sagen. Das steht einem nicht zu und man kennt die andere Familie doch überhaupt nicht. Aber in unserer empathielosen, ichbezogen Leistungsgesellschaft scheint das durchaus möglich zu sein.

Desweiteren hätten die Anderen sich auch da hinsetzen könne, den es waren einigen Chaoten darunter. Andere Kinder bezüglich ihres Könnens oder körperlichen Merkmalen zu beleidigen stand auf der Tagesordnung. Zudem das Rumwirbeln mit unter leichten Schlägen von Schwimmbrettern oder Schwimmnudeln. Das Bedrängen oder Vordrängeln in der Reihe. Einfach eine Katastophentruppe in Hinblick für schüchterne, schwächere Kinder, wie das Wunschkind und er war nicht der einzige der darunter gestresst war oder „leiden“ musste. Aber ja Gottvertrauen  und die Kids machen das schon, alles klar!

Das ganze hat auch nichts mit Helikoptereltern zu tun, sondern ist einfach bedürfnissorientiert.

Selbst der Wunschmann blieb in der folgenden Woche täglich am Rand zur Motivation, auf Wunsch vom Sohnemann und auch er merkte das diese Chaotentruppe nicht leicht war und vor allem kaum zu bändigen war, aus unsere Sicht.

Als ob das nicht genug wäre, wurde er am Tag der Prüfung erneut angesprochen, ob wir nicht zum Psychiater gehen wollen, das Wunschkind würde sich ja nichts trauen, schüchtern sein und so weiter. Dies hab ich auch schon mal in einem anderen Schwimmkurs zu hören bekommen. Weiter ging es mit:  Warum wir Druck aufbauen würden und ihn stressen würden…? Er bräuchte eine Therapie.

Bähm…. aber das Wunschkind kann schwimmen! Hat das Seepferdchen bekommen, im Gegensatz zu den Anderen! Er ist auch gesellschaftlich sehr wertvoll grad durch seine Empathie und sein Sicherheitsdenken.

Warum zum Teufel, darf er das nicht sein und warum wollen alle immer irgendwas weg therapieren. Manche Sachen sind hilfreich wie Tips oder mal einen Arzt drüber gucken lassen. Aber diese perverse, gefühllose Gesellschaft, mit ihren hervorgebrachten Übermüttern und wilden teils empathielosen Kindern, ist manchmal zum kotzen, verletzend und macht mich unheimlich wütend! Macht was ihr wollt, aber lasst uns in Ruhe!

Aber wir sind STOLZ und haben das SEEPFERDCHEN. Auf dem Weg zum Bronzeabzeichen, wohlgemerkt: seine Idee, sein Wunsch und er darf soviel Zeit haben wie er möchte!

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Ach ja ich hab schon einmal über das Schwimmen geschrieben:

Von Froschbeinen und Pizzaarmen zur Wasserratte – Show-down mit der Wasserangst – Schwimmen lernen

Unterschrift

Foto Überschrift:  Pixabay

 

8 Gedanken zu “Yeah Seepferdchen – Rock on – unser persönliches Highlight – aber auch mit Kommentaren der Anderen

  1. Sonja schreibt:

    Ich bin immer wieder erschüttert, wie unsensibel Eltern heutzutage sind oder wie übersensibel und dass da Leistungsdenken echt ganz oben steht! Ich hab mich ja gegen eigene Kinder entschieden, sehe es aber bei meiner Freundin, wenn ich sie zB zu Fußballturnieren des Sohnes begleite oder zu Kindergeburtstagen auf den Indoorspielplatz. Die Kids find ich immer super, die Eltern furchtbar! ich würde da echt irgendwann am Rad drehen und mir gewiss keine Freunde machen. War das schon immer so oder ist das in den letzten Jahren heftiger geworden? ich wünsch euch jedenfalls gute Nerven und Glückwunsch dem Wunschkind! Ich bin übers Seepferdchen nicht hinausgekommen, da meine Wasserängstlichkeit nie so ganz verschwunden ist.

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    • Impressions of Life schreibt:

      Vielen Dank fürs kommentieren. Ja genau „Unsensibel“ das Wort hab ich heute die ganze Zeit gesucht. Ich weiß nicht ob es über die Jahre schlimmer geworden ist, da wir ja nur ein Kind haben und das auch so bleibt. Andere Eltern sind sehr anstrengend, das hört man von vielen. Es ist traurig, egal in welcher Lebenslage. Die Gesellschaft ist traurig.
      Liebe Grüsse und Danke

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      • Sonja schreibt:

        Da seh ich auch die vielen jungen Eltern, die immer ein Kind wollten und plötzlich merken „huch, ich muss mich da ja jetzt kümmern“. Die dachten, sie könnten ihr Leben wie gewohnt weiterleben, sich selbst verwirklichen und wenn das nicht klappt, muss halt das Kinder herhalten :-/ Für mich gab’s immer nur die Entscheidung zwischen „Familie“ (also so wie du es lebst) oder „mein Leben“ – ein zwischending hab ich da nie gesehen und weil ich weiß, dass ich mit zu vielen Einschränkungen nicht klarkomme, hab ich die Entscheidung gegen Familie gefällt (was natürlich mein Partner ähnlich gesehen hat). Aber die meisten Eltern wollen ja echt alles auf einmal haben…. furchtbar.

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      • Impressions of Life schreibt:

        Dankeschön. Ja entweder man hat eine Familie mit Kindern oder ohne. Man sollte sich über alles im Vorfeld Gedanken machen und sehen was man vereinbaren kann und was nicht. Kinder sind nicht nur Kinder, sondern auch Menschen mit Rechten, Pflichten und vorallem Gefühle. Man weiß auch nicht vorher wie sie sich entwickeln, was sie verkraften können und was nicht, wie sie denken oder was sie werden. Jeder sollte für sich entscheiden und zwar ehrlich. Vorallem sollte man nicht andere Familien mit Kindern oder ohne verurteilen oder bewerten. Dies vergessen aber so viele… ja echt furchtbar vorallem die Kinder leiden und jedes Kind ist unterschiedlich

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  2. Reiner schreibt:

    Es ist traurig. Euer Wunschkind erinnert mich an einen anderen kleinen Jungen. An mich. Mein Vater, der damals von mir stets mehr erwartete, als er selbst vorzuleben imstande gewesen wäre, meldete mich in einem Schwimmverein an. Brachte mich hin und das war`s. Ich hätte mir gewünscht, er wäre mal geblieben – müßig, zu erwähnen, dass ich dort nicht lange blieb.

    Ihr macht alles richtig …
    Grüße!

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    • Impressions of Life schreibt:

      Vielen lieben Dank. Ich hoffe, mein Bauch und Herz sagen das, dass wir auf den richtigen geborgenen bedürfnissorientierten Weg sind. Tut mir leid für deine Erfahrung beim Schwimmkurs.
      Nunja auf gehts zum Bronzekurs und weiteren Erfahrungen wie überall täglich auch.
      Liebe Grüße

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