Wir sind dann mal krank #systemkrank trifft Gesundheitssystem

Wir schon die Blogüberschrift verrät, sind wir „wieder“ krank. Starke verschleppte Bronchitis trifft Asthmaerscheinung, begleitet von Übelkeit, Erbrechen & Co. beim Wunschkind. Mit leichten Abstand gefolgt von starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Neurodermitisrückfall, Schlappheit, Gliederschmerzen der Frau Mama. Natürlich gefolgt von Grippesymptomen, Unterzuckerungen des Herrn Papa.

Haben wir uns nicht ausgesucht, wollten wir nicht, wir können uns besseres vorstellen (Warum ich das extra erwähne? Liegt mir in der Magengegend, da mir das wieder unterschwellig vorgeworfen wird/wurde)

Warum verschleppt? Vorsätze des neuen Jahres nie wieder krank zur Arbeit oder in die Kita? Super, nicht dran gehalten und die Quittung bekommen!

Vor 1,5 Woche fing alles an. Leichter Husten beim Wunschkind, der sich täglich steigerte. Am 1 Februar verzichteten wir dann auf Sport, Kita und Arbeit und blieben zu Hause (Ich und das Wunschkind). Unser Wunschkind durfte noch den Folgetag zu Hause verbringen mit Papa. (Es ist schon #systemkrank, dass die Kinder in diesem Alter höchstens 20 Tage krank sein „dürfen“ – es gibt nur 10 Krankheitstage je Elternteil – wer berechnet sowas? Klar nimmt man sich dann auch Urlaub für das geliebte Kind, aber das Wort Urlaub nehmen fürs krank sein sprengt schon alles!)

Wir riefen brav um 8 Uhr morgens beim Kinderarzt an und bekamen einen Termin für mittags. Schön, gut, super. Der Aufenthalt im überfüllten Wartezimmer in einer dreier Gemeinschaftspraxis (die eigentlich super tolle gute Ärzte hat) dauerte 1,5 Std bis ich nachfragte, wie lange es den noch dauert? Noch ca. 2-3 Stunden war die Antwort. Nur Husten, dachte ich, ließ mir einen Krankenschein für meine Arbeit geben und wir gingen wieder. Mit Hustensaft wurde es auch besser – bis vorgestern!

Wir fühlten uns schon alle nicht besonders toll am Wochenende (so eine Art Vorboten der Grippe?). Der Husten beim Wunschkind war wieder voll da. Gestern dekorierte das Wunschkind dann die Kita mit Essen aus seiner Bäuchleingegend. Der Herr Papa holte ihn dann ab und wurde schon von einer vermummten Erzieherin empfangen (nach dem der Begriff „Killerviruszuchtanstalt“ für Kindergärten im Umlauf ist, halten sich die Kitas anscheinend auch optisch dran), die ihm unser Kind übergab. Zuhause verlief dann alles nach dem Eimerprinzip!

Ich verzichtete auf meinen Abholservice von den beiden und lief abends von der Arbeit zu Fuß nach Hause (gab mir vielleicht den Rest, aber die beiden ins Auto zu zerren und trotz Krankheit nur wegen mir, wollte ich auch nicht)

Wir schlugen unser Krankenlager im Wohnzimmer auf. Hochbetterfahrung mit Erbrechen haben wir genug in unserem Erfahrungsschatz. Die Nacht verlief wie sich jeder denken konnte. Gegen 5 Uhr morgen versendete ich Whattapps damit jeder in der Arbeit Bescheid weiß.

(Link zum Fieberthermometer, als Tipp)

Gegen 8 Uhr rief ich erneut, wie letzte Woche auch beim Kinderarzt an! Wohl gemerkt 8 Uhr, da hat die Praxistür noch nicht auf. Man sagte uns, man könne uns nicht versprechen ob wir überhaupt dran kommen würden, um 10 Uhr sollten wir da sein! Was? Hörfehler? Die sind zu dritt! Ich bestätigte zwar den Termin und griff weiter zum Telefon! Sämtliche Kinderärzte vor Ort hab ich abtelefoniert. Alle hatten zwar durch die Erkältungszeit die Praxis voll, aber würden uns auch dran nehmen, aber da alle wüsten das unser Arzt da ist, könnten sie nicht! Hallo? Warum kann man nicht in Notfall auf andere Kinderärzte ausweichen?

Es gibt echt nichts schlimmeres, als mit einem kranken Kind in einer vollen Arztpraxis über Stunden zu sitzen! Es sind Kinder, denen es jetzt schlecht geht, sofort, die haben kein Verständnis. Ich war so sauer. Ich weiß es ist Erkältungszeit und Grippezeit, aber es sind Kinder! (Auch schlimm finde ich mein Betragsbild! Es gibt kaum Beschäftigung für die wartende Kinder, die noch in der Lage sind sich zu beschäftigen!)

Wir packten eine Korb für alle Fälle (Buch, iPad, Trinken, Wechselklamotten, Tempo – auch überlegte ich ein Kopfkissen mit zunehmen) und machen uns auf den Weg. Gott sei Dank mussten wir doch nicht so lange warten, bekamen aber trotzdem die Quittung. Natürlich sagte ich seit wann er krank sei und warum wir letzte Woche gegangen sind. Als Antwort bekam ich „starke verschleppte Bronchitis“ und „Sie sollten auch dringend zum Arzt“.

Super jetzt sind wir für das Wunschkind heute und morgen zu Hause. Er darf natürlich die ganze Woche nicht in die Kita – würd ich jetzt auch nicht ihm antun. Ich war noch nicht beim Arzt und verschlepp meins bestimmt grad auch. Der Herr Papa hält trotz krank sein grad alles aufrecht und schleppt sich trotzdem raus.

Warum ich ein schlechtes Gewissen hab? Ich bin schuld warum das Wunschkind hier eine Verschleppung hat und ich fühle mich gegenüber meinem Kollegen schuldig, das ich hier zu Hause bin und hab ein schlechtes Gewissen, weil ich eigentlich zum Arzt muss bevor ich meins selber noch verschleppe und es schlimmer wird

Hier noch ein schöner Link zur Erkältungszeit und Hoffnung: Versprechen an alle Eltern

Liebe Grüsse von dem Krankenlager im Wohnzimmer

14 Gedanken zu “Wir sind dann mal krank #systemkrank trifft Gesundheitssystem

  1. mydailypainting schreibt:

    beileid für diese schlimme zeit! kenne das, es ist grauenhaft! bitte kein schlechtes gewissen, das hilft niemandem, oder? je früher man sich das abgewöhnt, desto besser. und das wort schuld gleich dazu. was ich so sehe, tut ihr euer bestes, das ist mehr als genug! wünsche eine trockene und möglchst hustenfreie nacht und allen gute besserung!

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  2. Zeilenende schreibt:

    *seufz* Das war echt nicht die schönste Morgenlektüre, aber wo ist Krankheit auch schon schön? Deshalb bloß: Gute Besserung euch Dreien. Sieh zu, dass du auch noch irgendwie zum Arzt kommst und ihr bald wieder auf den Beinen seid.

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  3. duese schreibt:

    .. und schlussendlich möchte man doch einfach nur der Arztpraxis eine „reinhauen“; denn der Rattenschwanz wäre bedeutend kürzer gewesen, wäre man beim ersten Mal schneller drangekommen. 😑
    Ich wäre auch gegangen! 3 Stunden Warten geht gar nicht!
    Und die Frage wäre ja: Was hätten sie dir beim ersten Mal gegen den Husten gegeben, was eine Bronchitis verhindert hätte? 🤔

    Gute Besserung! 😊

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    • Impressions of Life schreibt:

      Wahrscheinlich hätte ich nur Hustensaft damals bekommen, aber mein Kopfkino „was wäre wenn“ ist echt blöde und zumal haben wir seit dem an Hustensaft genommen, ist ja nicht so als ob ich ihn hier kränkeln ohne Hilfe hab lassen. Nun gut, werde wohl noch mal zum Arzt müssen. Liebe Grüsse

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      • duese schreibt:

        Ja eben. Der Arzt hätte wahrscheinlich eh nichts anderes gegeben, deswegen finde ich es irgendwo nicht fair, Dir dann den schwarzen Peter unterzujubeln 😐

        Ich bin in der Thematik noch gar nicht drin, weil ich erst im Herbst wieder anfange zu arbeiten, aber hat man echt nur 20 „Kind krank“-Tage im Jahr und muss für den Rest Urlaub nehmen??? Was, wenn es am Ende des Jahres ist und man keinen Urlaub mehr hat? 🤔
        Oder bekommt man ansonsten „unbezahlten“ Urlaub?

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      • Impressions of Life schreibt:

        Hmm… ja 10 Tage je Elternteil, im Notfall kann man auch die Tage des Partners auf sich übertragen, aber da muss der Arbeitgeber mitspielen. Reicht natürlich nicht bei 10-12 Infekten beim Kind im Kindergarten pro Jahr. Alleinerziehende haben da ein paar Tage mehr. Aber komm ja nicht auf den Gedanken sich selber krank zu schreiben obwohl das Kind krank ist und man selber gesund. Macht zwar mancher Arzt anscheinend, ist aber ein Kündigungsgrund und die Krankenkasse kann dich dann auch rauswerfen. Du kannst im Notfall auch unbezahlten Urlaub nehmen, kommt darauf an ob Du auf das Geld verzichten kannst oder Dir deine Kollegen nicht an den Hals gehen. Ich hab da in der Chefetage und Kollegen sehr schlecht Erfahrung gemacht. Ach ja die Krankheitstage fürs Kind zählen nicht für Selbstständige. Selbstständige bekommen nichts! Die 10 Krankheitstage werden auch nur 60-90 % vom Nettogehalt von der Kasse bezahlt und die Überweisung dauert auch so zwischen 2-4 Wochen. Liebe Grüsse

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