Achtung! Die Polizei kommt!

Kleine Jungs stehen auf Aktion. Kleine Jungs stehen auf Feuerwehr, Polizei & Co. Es ist aufregend, es ist Faszination. Natürlich dürfen Mädchen auch auf Feuerwehr, Polizei & Co. stehen, kein Problem. In der Regel kenne ich aber nur Jungs. Bin halt eine Jungsmama!

Diese Woche war die erste Verkehrserziehung im Kindergarten. Wenn mich nicht alles täuscht, folgen sogar nochmal 2 Stück, inklusive der Beiwohnung von Elternteilen. Heute war es aber ohne Eltern, somit kann ich nur meine Eindrücke, die mir mein Sohn hinterliess und zeigte, berichten und meine Meinung natürlich auch.

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Am Vorabend, erzählte ich ihn, das wir heute früher ins Bett müssten, damit wir am nächsten Tag 30 Minuten früher in der Kita sein können. Er schaute mich mit großen Augen an und verneinte erstmal, er möchte nicht früher in der Kita sein. Ich erklärte ihm, soweit man es den Mamis und Papis gesagt hat, eine Verkehrserziehung stattfinden würde. Ich sah seine Unsicherheit in Bezug auf den morgigen Tag, aber er wollte nicht weiter darüber reden. Was mir aber gerade auffiel, war das wir ein paar Stunden vorher die Playmobile Polizeiwachen zusammen aufgebaut haben! Hätte ich doch besser darüber nachgedacht, hätten wir das mit einfließen lassen können. Hätte hätte Fahrradkette.

Am nächsten Morgen, weckte ich ihn und zur meiner Begeisterung, sprang er aus seinem Bettchen und erklärte, das er heute früher in der Kita sein müsste, damit er alles mitbekommt. Er war so aufgeregt, das ich ihm beim anziehen komplett helfen musste. Was nicht schlimm war. Durch seine Aufregung rumste die Stimmung mal kurz, aber rengte sich auch schnell wieder ein.

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Da ich nicht in der Kita anwesend war, kann ich die nächsten Zeilen nur aus Sicht meines Mannes berichten: Die Polizei, Polizist und Polizistin, trafen kurz nachdem die beiden die Kita erreicht hatte ein. Und schwups, stand unsere Sohnemann kerzengerade vor der Polizei. Ehrfürchtig, voller Respekt schaute er auf. Die Kinder bekamen Warnwesten, die leider in der Kita verbleiben  (Natürlich hat unser auch schon lange so eine Warnweste im Auto, ist ja eigentlich Pflicht!)

Zurück zu allgemeinen Verkehrserziehung. Langsam wird es auch Zeit. Nächstes Jahr geht es in die Schule und mit 6 Jahren sollte man sich schon im Strassenverkehr gut auskennen, zumal die neue Grundschule auch an der Strasse liegt und auch noch zweigeteilt durch eine weiter Strasse ist. Die Kinder müssen, wenn sie nach Schulschluss in die OGS wollen, die Strasse überqueren.

Außerdem finde ich es super toll, das dieses durch die Polizei durchgeführt wird (Ich selber kann mich nur an ein Treffen mit der Polizei in der Grundschule vor über 30 Jahren erinnern und dann auch nur ans Polizeiauto). Schließlich sollen aber die Kinder zur Polizei auch vertrauen fassen. Die Polizei dein Freund und Helfer, grade in der heutigen Zeit sehr wichtig, wo die Welt derzeit aus den Fugen gerät (so empfinde ich das!). Folgende Punkte finde ich wichtig und möchte ich noch vor der Grundschule ihm beigebracht haben (auch wenn wir fast immer dabei sind, Sicherheit und Lernen darüber geht vor !)

Sicher über die Strasse (Verkehrsampeln beachten, Zebrastreifen und Fussgängerinsel, Gefahren von Geschwindigkeit – von Autos und sich selber; Geräusche im Strassenverkehr, woher kommt das Geräusch und wie nah ist es)

Fahrradfahren im Strassenverkehr  (Wann sieht mich das Auto nicht, Strassenüberquerung mit Fahrrad)

Notrufnummer der Polizei kennen (das gilt für die Feuerwehr auch, auch wenn die Kinder noch kein Handy dabei haben, aber vielleicht ein Freund im Notfall! Hinweisen das Scherzanrufe nicht lustig sind und Konsequenzen mit sich bringen)

Was sage ich in Stresssituation der Polizei einem Erwachsen (Name, Adresse, Erklärung der Situation)

Das Gefühl übermitteln das die Polizei hilft und man keine Angst haben muss!

 

Leider konnte ich meinem Sohn nicht viel entlocken. Er schien aber recht glücklich zu sein von dem Tag und fand das mit der Polizei sehr toll und aufregend. Die Polizisten haben sehr starken Eindruck hinterlassen. Sie waren mit den Kindern drinnen und draußen. Die Kinder freuen sich auf den nächsten Besuch / Termin.

Ich finde es großartig das dieses im Kindergarten gemacht wird, nachdem ich immer viel negatives über den Kindergarten empfinde was nicht gemacht wird, endlich mal was positives.

Trotzdem sind immer die Eltern gefragt, sie müssen auf jeden Fall den Kindern alles im Strassenverkehr beibringen. Es ist unsere Erziehung gefragt, diese Verantwortung können wir nicht abgeben!

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Laut Verkehrsüberwachungsstatistik des Verkehrssicherheitsrates sind die Zahlen der Verkehrsunfälle von unter 15 Jährige vor 10 Jahren und älter erschreckend hoch.

Im Jahr 2006 erlagen 136 Kinder ihren Verkehrsunfällen, 34.398 wurden verletzt, 5.694 wurden davon schwer verletzt und 28.704 erlitten leichte Verletzungen! Die Statistik fasst übrigens alles zusammen, ob Kinder jetzt im Auto saßen oder als Fahrradfahrer unterwegs waren oder Fußgänger waren!

Glücklicherweise sind die Zahlen gesunken, dank der besseren Aufklärung im Strassenverkehr. Trotzdem ist jedes getötetes Kind, ein Kind zuviel, sowie jedes verletzte. Da leider die Zahlen für 2016 noch nicht statistisch erfasst sind, führe ich hier die Zahlen von den Jahrgängen 2014/2015 auf:

Im Jahr 2014 wurden 71 Kinder getötet, 28.603 wurden verletzt davon 4.472 schwer.  Von den getöteten Kinder war 28 Kinder als Fußgänger unterwegs.

Im Jahr 2015 wurden 84 Kinder getötet, 28.151 wurden verletzt davon 4.253 schwer. Von den getöteten Kinder waren 27 Kinder als Fußgänger unterwegs. Für das Jahr 2015 gilt somit, das alle 4,3 Tage ein Kind unter 15 Jahren auf unseren Straßen sein Leben ließ!

Die Zahl der verunglückten Kinder hatte sich von 2014 zum Jahr 2015 um 1,5 % leicht verringert, aber leider sind trotz Rückgang mehr Kinder getötet worden. Wir als Eltern sind gefragt unser Kinder aufzuklären, Kindergärten/tagesstätten und Grundschulen auch.

Aber leider liegt die Schuld der Verkehrsunfälle nicht alleine bei Kindern, sie liegt auch auf der anderen Seite! Bei Autofahren, bei Busfahrern, bei Motorradfahrern sogar bei Fahrradfahrern.

Wie oft fahren wir unvorsichtig, riskant? Wie oft denken wir nicht drüber nach, wir wollen nur schnell nach Hause, zur Arbeit oder sonst wo hin? Wie oft passieren Fehler, weil wir ablenkt sind, weil wir gedankenlos fahren?

 

 

8 Gedanken zu “Achtung! Die Polizei kommt!

  1. Zeilenende schreibt:

    Das hatte ich auch … Damals … Achja, Polizist Michael. Polizisten machen auf Kinder offenbar immer und überall in Deutschland den gleichen Eindruck. *g*

    Die Bilder in dem Beitrag haben mir übrigens ordentlich gute Laune gemacht. Die gefallen mir. 🙂

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    • Impressions of Life schreibt:

      Ja ist schon interessant wie aus einem kleinen Bengel ein lieber Engel wird, wenn die Polizei vor einem steht!

      Die Bilder sind leider nicht von mir, ich fand die auch passend und super toll. Aber es ist kein Bildnachweis nötig und die Bilder sind frei zur Nutzung (*sagt die, die selber zu Hause Kameraequipment besitzt und mit einem Fotografen verheiratet ist und selber die Bilder machen könnte)

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  2. Ilaina schreibt:

    Nicht nur Jungs stehen auf Polizei und Co. 😀 Verkehrserziehung ist so wichtig. Solche Tage sind auch super dafür, dass wir Eltern uns mal an die eigene Nase fassen.
    Bei uns um die Ecke gibt es einen Übungsplatz für Schüler, da wird, wenn ich das richtig gesehen hab, auch regelmäßig der Fahrradführerschein gemacht (weiß nur leider nicht, ob der nur zu der Schule gehört oder generell von allen Schulen mit der Polizei genutzt wird).

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    • Impressions of Life schreibt:

      Ja wir Eltern, Großeltern, eigendlich ALLE sollten sich an die eigene Nase fassen. Im Übrigen hab ich heut schon wieder zwei über 80 jährige gesehen, die den Verkehr gefährdet haben, wo kein Kind hätte überlebt

      Übungsplatz für Schüler mit Polizeitraining und Prüfung für den Fahrradführereschein haben wir auch, für jede Schule

      Liebe Grüsse

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      • Ilaina schreibt:

        Da hast Du Recht. Es sollte sich jeder immer wieder vor Augen halten, dass Straßenverkehr nur funktioniert, wenn alle Beteiligten aufpassen. Ich erkläre meiner Hexe mit ihren knapp 17 Monaten jeden Morgen die Ampel, wenn wir auf dem Weg zur Krippe sind. Man kann nicht früh genug damit anfangen, finde ich.

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